Dienstag, 4. Dezember 2012

Fremde Fotos, Links, Impressum & Co - Was dürfen Blogger und was nicht?

Hallo ihr Lieben,

heute mal ein Post ganz anderer Art.
Im Rahmen meines Studiums habe ich mich mit dem Thema Rechtsverstöße auf Blogs auseinander gesetzt. In erster Linie geht es um das Thema fremde Inhalte auf dem eigenen Blog und das Setzen von Links, aber auch das Impressum und der Disclaimer ist ein immer wieder diskutiertes Thema.
Mir ist aufgefallen, dass es auf vielen Blogs nahezu "normal" ist, Urheberrechtsverletzungen zu begehen (wieso, werdet ihr gleich lesen). Ob das aus Unwissen, Ignoranz oder Naivität geschieht, möchte ich hier nicht diskutieren. Tatsache ist allerdings, dass Unwissen nicht vor Strafe schützt und Abmahnungen bei Urheberrechtsverletzungen sehr teuer werden können.
Viele Blogger sind bereits betroffen und mit diesem Beitrag möchte ich euch helfen, ein bisschen Klarheit in das juristische Wirrwarr zu bringen.

Meine Infos habe ich von irights.info, klicksafe.de und von dem Urheberrechtsexperten Matthias Spielkamp direkt, mit dem ich ein Interview geführt habe.
Mir ist bewusst, dass das Thema umfangreicher ist, als ich es darstellen kann, deswegen spreche ich hier nur die Dinge an, die mir selbst in der Blogosphäre aufgefallen sind.

Fotos, Grafiken etc.:
Fast alle Urheberrechtsverletzungen, die ich selbst beobachte, sind auf das Einbinden fremder Fotos/Grafiken/Stadtpläne etc. auf den eigenen Blog zurückzuführen.
Um es in aller Deutlichkeit zu sagen: Eine Quellennennung und -verlinkung reicht nicht aus, wenn das Foto nicht euer eigenes ist!
Um eine im Internet gefundene Grafik auf eurem Blog einzubinden, müsst ihr die Genehmigung des Rechteinhabers (Fotograf, Fotoagentur, Designer etc.) erfragen. Denn wenn ihr die Grafik sichtbar auf eurem Blog einbindet, macht ihr es euch zu eigenen, vervielfältigt es und begeht damit eine Urheberrechtsverletzung!
(Vor allem Verlinkungen auf "www.google.de" sind Schwachsinn. Nur, weil ihr die Bilder dort in der Bildersuche gefunden habt, sind sie nicht von Google. Dort können auch eure Bilder gefunden werden. Möchtet ihr, dass so mit eurem Eigentum umgegangen wird?!)

Ein möglicher Ausweg für das Fotoproblem sind Grafiken, die unter Creative Commons-Lizenzen veröffentlicht werden. "Hierbei handelt es sich um urheberrechtlich geschützte Werke wie Fotos, Grafiken, Texte und vieles mehr, deren Urheber es gestatten, sie weitgehend frei zu nutzen, wenn man nur einige Regeln einhält." (irights.info)
Es gibt unterschiedliche Lizenzen, z.B. muss ein Foto verlinkt werden und der Autor genannt werden, oder es muss gar nicht verlinkt werden. Teilweise dürfen die Werke sogar benutzt werden, um sie zu verändern. Wichtig ist nur, dass man weiß, welche Lizenz bei welchem Foto greift.
Ihr findet solche Fotos z.B. auf flickr.com finden, wenn ihr bei der Suche "Commons" auswählt.
Weitere Infos zum Thema Creative Commons.

Links:
Ich habe auf einem Blog im Rahmen der Abmahnungen Dinge gelesen wie 'man darf nur verlinken, wenn man den Verlinkten vorher gefragt hat'. Das stimmt nicht. Man darf immer verlinken, solange es sich wirklich nur um Textlinks handelt. Dabei spielt es keine Rolle, ob ihr den Verlinkten nach einer Erlaubnis gefragt habt oder nicht.
Allerdings solltet ihr immer nur Inhalte verlinken, die ihr geprüft habt und auf keinen Fall illegale Inhalte verlinken (weiteres dazu beim Punkt Disclaimer).

Kein Urheberrecht, aber trotzdem wichtig:

Impressum:
Über ein vollständiges Impressum muss ein Blog nur verfügen, wenn er gewerbsmäßg geführt wird. Ein Blog ist gewerblich, "sofern man daraus monitäre oder sachwertliche Vorteile zieht" (derdemokrat.blog.de). Wer also mit seinem Blog Geld verdient, z.B. durch Werbung, muss ein vollständiges Impressum haben! Ein Impressum muss den vollen Namen, eine ladungsfähige Postadresse und eine elektronische Adresse beinhalten.
Ich würde euch im Zweifelsfall dazu raten, lieber ein Impressum zu veröffentlichen als keines zu haben. Impressumsabmahnungen können nämlich von prinzipiell jedem ausgesprochen werden!

Einen weiterführenen, verständlichen Beitrag findet ihr auf Eine-meinung.blogspot.de

Disclaimer:
Auch ein Disclaimer, also ein pauschaler Haftungsausschluss, in dem ihr erklärt, dass ihr nicht für die verlinkten Inhalte haftet, schützt euch nicht vollständig vor einer Strafe. Wenn ihr euch bewusst seid, dass ihr eine Website mit rechtswidrigem Inhalt verlinkt, kann es sein, dass ihr trotzdem dafür haftbar gemacht werdet.

Einen sehr informativen und auch verständlichen Artikel zu allen angesprochenen Themen findet ihr auf irights.info

Ich hoffe, ich konnte euch damit ein bisschen helfen!
Ich würde mich freuen, wenn ihr den Artikel weiterempfehlt, wenn er euch gefällt, damit mehr Blogger zumindest einen Überblick über das Thema haben!

1 Kommentar:

  1. danke für den aufschlussreichen artikel! manchmal verliert man doch den überblick, was man darf und was nicht!

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